Pauliner Kloster und Kirche des Hl. Peter und Pavel

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Der Prunk der Paulinerkirche

 

Als das Interesse am Benediktinerorden nachließ und das Kloster verfiel, übergab Kaiser Friedrich III. es 1459 den Paulinern - den weißen Brüdern, die das Kloster renovierten. Interessanterweise gestalteten sie den Kreuzgang so um, dass sie am Boden neue Renaissance-Säulen aufstellten und die alten romanischen Säulen in das obere Stockwerk versetzten.

 

Die Klosterkirche der Heiligen Apostel Peter und Paul wurde damals im gotischen Stil erneuert. Während des Uskokenkrieges im Jahr 1616 wurde das Kloster verbrannt und teilweise zerstört, und die Wiederherstellung begann Mitte des 17. Jahrhunderts. Valvasor erwähnt in seinem Werk "Die Ehre des Herzogtums Krain" (1689) das Kloster nicht besonders, er erwähnt nur die Kuriosität, dass in der Klosterkirche niemals eine Spinne gesehen wurde. Die Kirche wurde 1755 erneut geweiht, nachdem sie die heute sichtbare barocke Fassade erhalten hatte, und ihr Inneres ist reich im selben Stil ausgestattet, der in Istrien sehr selten anzutreffen ist.

 

Alle Altäre wurden von dem Pauliner Pavel Riedl geschaffen, ebenso wie die Kanzel, das Orgelgehäuse und die Statuen an der Kirchenfassade. Sein Mitarbeiter und damaliger Verwalter des Klosterwirtschafts, Leopold Keckheisen, ist der Autor aller Altarbilder in der Kirche. Ihre Kunstfertigkeit wurde auch in weiteren Kreisen anerkannt, und sie haben auch andere Kirchen und Klöster ausgestattet und bemalt (Pazin, Senj, Punat, Crikvenica).

 

Die zwei Seitenkapellen (die erste links und die erste rechts) sind noch heute teilweise mit den damals angebrachten bemalten Ledertapeten verkleidet, was eine echte Rarität darstellt. Hoch angebrachte Fenster und das System der Kreuzgratgewölbe erzeugen besondere Lichteffekte, und solch eine barocke Atmosphäre der Kirche wurde um 1770 auch durch die Klänge der Orgel des Ljubljaner Orgelbauers Johan Georg Eisl bereichert.

 

Das wunderbare Bild der Muttergottes von Tschenstochau

 

Trotz all dieses Reichtums, der in Istrien seinesgleichen sucht, ist das Hauptmotiv der Wallfahrt zur Kirche in Sveti Petar u Šumi immer noch das wunderwirkende Bild der Muttergottes von Tschenstochau, das auch heute noch auf dem Hauptaltar ausgestellt ist. Dieses Bild wurde von einem unbekannten Pauliner Maler nach dem Vorbild desjenigen geschaffen, das im größten polnischen Marienheiligtum auf dem Hellen Berg (Jasna Góra in Tschenstochau) aufbewahrt wird. Nach Aussagen und offiziellen Aufzeichnungen zahlreicher Zeugen hat das Bild in Sveti Petar u Šumi am Heiligen Abend des Jahres 1721 geweint, und in den folgenden Jahren wurden im bischöflichen Archiv und in den Klosterdokumenten zahlreiche wunderbare Heilungen dokumentiert, weshalb Sveti Petar u Šumi zum Ziel von Pilgern wurde.

 

Als Kaiser Joseph II. im Jahr 1783 in den österreichischen Ländern zahlreiche kirchliche Orden aufhob, wurde das Kloster zum Staatsgut, und die Bücher aus der Klosterbibliothek wurden auf einer öffentlichen Auktion verkauft. Aus dieser Bibliothek stammt der bekannte Pauliner-Sammelband aus dem Jahr 1644, ein Manuskript mit einer Vielzahl von Notationen einstimmiger kirchlicher und geistlicher Lieder in kroatischer Sprache. Die Paulinerkirche Sankt Peter wurde damals zur Pfarrkirche und hat so ihre Schönheit bis heute bewahrt, während die bisherige Pfarrkirche Sankt Rochus, die noch heute den größten mit Steinplatten gedeckten Dach in Istrien ziert, zur Friedhofskirche wurde.

 

Nach vielen Jahren übernahmen die Pauliner im Jahr 1993 erneut die Pfarrei und kümmern sich auch heute noch um das geistliche Leben der Bewohner von Sveti Petar u Šumi.

Župni ured Sv. Petar u Šumi

Sveti Petar u Šumi 1